Издателство
:. Издателство LiterNet  Електронни книги: Условия за публикуване
Медии
:. Електронно списание LiterNet  Електронно списание: Условия за публикуване
:. Електронно списание БЕЛ
:. Културни новини   Kултурни новини: условия за публикуване  Новини за култура: RSS абонамент!  Новини за култура във Facebook!  Новини за култура в Туитър
Каталози
:. По дати : Март  Издателство & списание LiterNet - абонамент за нови публикации  Нови публикации на LiterNet във Facebook! Нови публикации на LiterNet в Twitter!
:. Електронни книги
:. Раздели / Рубрики
:. Автори
:. Критика за авторите
Книжарници
:. Книжен пазар  Книжарница за стари книги Книжен пазар: нови книги  Стари и антикварни книги от Книжен пазар във Facebook  Нови публикации на Книжен пазар в Twitter!
:. Книгосвят: сравни цени  Сравни цени с Книгосвят във Facebook! Книгосвят - сравни цени на книги
Ресурси
:. Каталог за култура
:. Артзона
:. Писмена реч
За нас
:. Всичко за LiterNet
Настройки: Разшири Стесни | Уголеми Умали | Потъмни | Стандартни

GRIMMELSHAUSENS SIMPLICISSIMUS-ROMAN IM SPANNUNGSFELD VON AGGREGATION UND INTEGRATION

Lilia Burova

web


Статията "Романът Симплицисимус на Гримелсхаузен - между агрегацията и интеграцията" е част от по-голямо изследване върху експлицитната юнкция в романа Симплицисимус на Ханс Якоб Кристофел фон Гримелсхаузен (1621-1676). Без да се дават подробности относно резултатите от емпиричния анализ, се прави опит да се покаже защо темата за юнкцията представлява интересен предмет на изследване. Разглеждат се основните понятия агрегация и интеграция. Накратко се представя юнкционната теория на Волфганг Райбле и неговото разбиране за агрегация и интеграция, върху които стъпва юнкционният модел на Вилмош Агел. За целите на своя модел Агел адаптира теорията на Райбле в зависимост от структурните особености на немския език, с което прави възможно нейното практическо приложение върху съвременни и исторически текстове. В края на статията се привеждат причините, поради които текстът на романа Симплицисимус е подходящ за анализ на юнкцията.

 

  1. Einleitung
  2. Die Begriffe Aggregation und Integration
  3. Zu der Junktionstheorie von Raible und dem Junktionsmodell von Ágel
  4. Junktionsuntersuchung des Simplicissimus-Romans
  5. Fazit

 

1. Einleitung

Im vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, warum die Beschäftigung mit dem Phänomenbereich "explizite Junktion" am Beispiel des Simplicissimus-Romans (1668) von Hans Jacob von Grimmelshausen und seiner Übersetzung ins Gegenwartsdeutsche durch Reinhard Kaiser (2009) sinnvoll ist. In diesem Zusammenhang werden zunächst die Begriffe Aggregation und Integration erörtert (Abschnitt 2), bevor dann auf die Junktionstheorie von Wolfgang Raible und das darauf aufbauende Junktionsmodell von Vilmos Ágel eingegangen wird (Abschnitt 3). Danach werden einige Gründe dargestellt, die den Vergleich des Simplicissimus-Romans mit seiner Übersetzung hinsichtlich der darin verwendeten Junktoren plausibel machen (Abschnitt 4). Ein kurzes Fazit beschließt den Artikel.

 

2. Die Begriffe Aggregation und Integration

Wenn Vilmos Ágel in seinem Beitrag "Was ist »grammatische Aufklärung« in einer Schriftkultur? Die Parameter ›Aggregation‹ und ›Integration‹" (2007) einen Beleg aus Grimmelshausens Simplicissimus zitiert, exemplifiziert er wieder seine These von der sprachhistorischen Adäquatheit - "Viabilitätsprinzip" genannt -, die er 2001 am Beispiel der Serialisierung im Verbalkomplex begründet hat (vgl. Ágel 2001). Das Viabilitätsprinzip, das nach Ágel auf drei Ebenen - Empirie, Methode und Theorie - erforscht werden kann, besagt im Grunde Folgendes: Viabilität ist die Angemessenheit jeweils (1) der Daten, (2) "der Herangehensweise an die zu beschreibenden (und zu erklärenden) Daten" oder (3) "der Interpretation der Daten" vor dem Hintergrund sprachgeschichtlicher Abläufe (Ágel 2001: 319-320). Während jedoch an der Serialisierung im Verbalkomplex die nicht viable Beschreibung des Phänomens in der Engel’schen Grammatik des Gegenwartsdeutschen (vgl. Engel 1988) aufgedeckt wurde und somit als ein Plädoyer für die Verknüpfung von sprachgeschichtlicher und Gegenwartsgrammatik verstanden werden kann, veranschaulicht das Beispiel aus dem Simplicissimus-Roman die nicht viable Erklärung der Frühneuhochdeutschen Grammatik (1993), und zeugt von dem "synchronizistischen Erbe"1 der Grammatikforschung:

  1. "darinnen fande ich / [...] / mehr Thorheiten / als mir bißhero noch nie vor Augen kommen (Simplicissimus 77 - Beleg nach Ebert 1993, 429)" (Ágel 2007: 41)

Aus der Perspektive des Gegenwartsdeutschen ist dieser Satz nicht (mehr) korrekt, da heute nach dem Komparativ kein Negationswort im Vergleichssatz stehen kann. Robert Peter Eberts Klassifizierung dieses Belegs (vgl. Ebert 1993) im Kapitel "»Scheinbare Vertauschung positiver und negativer Ausdrucksweise« als »eine für das heutige Sprachgefühl pleonastische Negation«" (Ágel 2007: 41) suggeriert, dass Beleg (1) keine Ausnahme, sondern zumindest ein Normalfall neben anderen sei, was sich auch problemlos durch das Auffinden weiterer Beispiele aus dem Simplicissimus-Roman bestätigen ließe. Das heißt dann, dass diese Erscheinung im 17. Jahrhundert noch produktiv ist und man ihrer theoretischen Beschreibung nicht gerecht wird, wenn man aus heutiger Perspektive vom Abbau der pleonastischen Negation ausgeht. Statt dessen gebraucht Ágel den Begriff Aggregation, der sich für die adäquate Beschreibung dieses wie auch anderer Fälle eignet, die nur auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Unter Heranziehung weiterer Beispieltypen versucht Ágel zu begründen, dass die Aggregation ein übergreifendes Prinzip darstellt (vgl. Ágel 2007: 44), mit dessen Hilfe sich die Organisationsstruktur der jeweiligen Beispiele als "aspektivisch" beschreiben lässt. D. h. Belege wie (1), die eine aggregative Strukturierung aufweisen, teilen die gleiche Eigenheit: Der syntaktischen Subordination entspricht keine semantische, was Ágel als "Statusheterologie zwischen Syntax und Semantik" bezeichnet (Ágel 2007: 45). Und der entlehnte kulturhistorische Begriff aspektivisch bedeutet, dass "die Syntax und die Semantik [...] hier von verschiedenen Perspektiven aus organisiert [sind]" (ebd.). An anderer Stelle analysiert Ágel die Organisationsweise des Belegs (1), die schematisch wie folgt dargestellt wird (2003: 36):

[{darinnen fande ich mehr Thorheiten}] [als {mir bißhero noch nie vor Augen kommen}]

Die geschweiften Klammern umfassen die beiden semantisch selbständigen Inhalte, welche durch als aggregativ verbunden sind, während die eckigen Klammern die beiden syntaktisch unselbstständigen Sätze signalisieren. Ágel kommentiert die besondere Organisationsstruktur von Beleg (1) folgenderweise (ebd.):

  1. Einerseits stellt die Kette nach als noch ein semantisch selbstständiges, keinem anderen Sprechereignis untergeordnetes Sprechereignis dar. Und in einem als semantisch selbstständigen Sprechereignis analysierten "als-losen als-Satz" ist das Negationswort (noch) nie völlig funktional. Ohne es würde sich ja der gemeinte Inhalt nicht einstellen.

  2. Andererseits füllt dieses semantisch noch keinem anderen Sprechereignis untergeordnete Sprechereignis einen syntaktischen Rahmen, einen als-Satz, aus, der syntaktisch schon einem anderen Satz untergeordnet ist.

In Anlehnung an Czicza/Hennig (2013: 2) lässt sich das Gesagte auch anders veranschaulichen. Dabei kommt die für die Aggregation typische aspektivische Darstellungsweise klarer zum Ausdruck:

darinnen fande ich mehr Thorheiten

als mir bißhero noch nie vor Augen kommen

 

Demgegenüber lässt sich die Struktur eines modernen Satzes folgenderweise darstellen:

  1. Sie hat dieses Jahr mehr Bücher gelesen, als sie letztes Jahr kaufen konnte (Beleg nach Ágel 2007: 43).
             

darinnen fande ich mehr Thorheiten

als mir bißhero noch nie vor Augen kommen


Wie aus dieser Darstellung hervorgeht, ist die Organisationsweise im heutigen Komparativsatz zentralperspektivisch, um wieder einen kunsthistorischen Begriff zu gebrauchen. In diesem Fall spricht Ágel von "Statushomologie zwischen Syntax und Semantik", was soviel bedeutet, dass der syntaktischen Superordination semantische Superordination entspricht und umgekehrt - der syntaktischen Subordination semantische Subordination (Ágel 2007: 45). Und der Parameter, der sich auf die zentralperspektivische Organisationsweise der Grammatik bezieht, ist der Integrationsparameter. "Mit anderen Worten, die subordinierten Diskursteile sind syntaktisch wie semantisch in die superordinierten integriert, d. h. ihre syntaktische und semantische Organisierung erfolgt von den superordinierten Diskursteilen aus." (ebd.)

Der Vergleich der beiden Sätze, Beleg (1) und Beleg (2), macht deutlich, dass sich historisch gesehen die integrativen Organisationsformen von Negation entwickelt und dabei die aggregativen ersetzt haben. Daher handelt es hier nicht "um die Eliminierung pleonastischer Negationswörter" (ebd.: 46), sondern um "die Herausbildung eines neuen Typs von grammatischer Organisation" (ebd.: 47).

Die Begriffe Aggregation und ihr Gegenbegriff - die Integration - wurden in der Linguistik von Wilhelm Köller in Anlehnung an den Kunsthistoriker Erwin Panofsky popularisiert, wobei Köller (1993: 21 zit. nach Ágel 2007: 45 und Czicza/Hennig 2013: 2) die aspektivische Darstellungsweise als den "Aggregatraum" der zentralperspektivischen Darstellungsweise als dem "Systemraum" gegenüberstellt. Für die aspektivischen Darstellungen, wie sie z. B. in den altägyptischen oder mittelalterlichen Bildern zu sehen sind, sei typisch, dass

eine Szenerie bzw. einzelne Figuren nicht von einem einheitlichen Sehepunkt aus objektiviert [werden], sondern von mehreren aus. [...] In der Tat gilt bei diesen Bildern das Hauptinteresse den einzelnen Dingen, die gleichsam als eigenständige Monaden angesehen werden, welche keinem spezifischen raumbildenden Sehepunkt unterworfen werden können oder müssen (Köller 1993: 20-21 zit. nach Czicza/Hennig 2013: 2).

Im Gegensatz dazu sei für die zentralperspektivische Darstellungsweise bzw. für den Systemraum kennzeichnend, "daß nun die dargestellten Dinge zu einer Funktion des Raumes würden bzw. zu einer Funktion des Sehepunktes, den das wahrnehmende Subjekt eingenommen habe" (Köller 1993: 24 zit. nach Czicza/Hennig 2013: 2).

Unabhängig davon, ob man nun das Begriffspaar "Aggregatraum/Systemraum" (Köller 1993), "Aggregativität/Integrativität" (Raible 1992; Ágel 2003 oder 2007) oder "Kontextgrammatik/Symbolgrammatik" (Eisenberg 1995) benutzt, sind ihnen das skalare Verständnis des Prinzips und die aspektivische bzw. zentralperspektivische Organisationsweise gemeinsam (vgl. Czicza/Hennig 2013: 5). Diese Gemeinsamkeiten machen es möglich, eine Reihe von Beispieltypen zu finden, auf die der Aggregation-Integration-Gedanke applizierbar ist. Dániel Czicza und Mathilde Hennig bieten in ihrem Artikel "Aggregation, Integration und Sprachwandel" (2013), mit dem sie "das ehrgeizige Ziel [verfolgen], den Parameter ‚Aggregation-Integration‘ als einen Sprachwandelparameter zu etablieren" (Czicza/Hennig 2013: 1), einen Überblick über verschiedene, in der Forschungsliteratur bereits behandelte oder in ihrem Beitrag neu besprochene Beispieltypen wie aggregative Koordination (ebd.: 5), Serialisierung im Verbalkomplex (ebd.: 6-7), korrelative Satzverknüpfung mit es (ebd.: 13-23) etc.

 

3. Zu der Junktionstheorie von Raible und dem Junktionsmodell von Ágel

Von zentraler Bedeutung für das im Folgenden vorzustellende Junktionsmodell von Vilmos Ágel ist Wolfgang Raibles Junktionstheorie mit der ihr zugrundliegenden Aggregations-/Integrations-Skala, auf die demnächst einzugehen ist.

Beim Vergleich der von Raible angeführten Beispielsätze

  1. Peter geht nicht zur Schule. Er ist krank (Raible 1992: 14).
  2. Peter ist krank. Deshalb geht er nicht in die Schule (ebd.: 15).
  3. Weil er krank ist, geht er nicht in die Schule (ebd.: 16).
  4. Wegen seiner Krankheit geht Peter nicht in die Schule (fehlt bei Raible in genau dieser Form).

sieht man sich mit dem Problem konfrontiert, dass es sich im vierten Beispiel mit wegen weder um Sub- noch um Koordination handelt, da nur noch ein einziger Satz übrig geblieben ist. Die Begriffe der traditionellen Grammatik versagen offenbar bei dem Versuch, die vier Kausalitätsfälle einheitlich, d. h. aus einer gemeinsamen Perspektive, zu betrachten. Deshalb schlägt Wolfgang Raible statt Koordination und Subordination die neutraleren Begriffe Aggregation und Integration2 vor, die als die Pole einer Skala anzusehen sind, zwischen denen eine große Zahl von sprachlichen Varianten möglich sind. Jede Sprache verfügt über diese Skala mit ihren zwei Polen Aggregation und Integration, die Wolfgang Raible (1992: 27) Junktion3 nannte:

In dem Fall, der hier zur Debatte steht, ist die grundlegende Aufgabe die der Verknüpfung von kleineren zu größeren Einheiten. Die Einheiten, die in dem Schema vorausgesetzt sind, sind Satz-Einheiten oder Darstellungen von Sachverhalten. Diese Aufgabe habe ich 'Junktion' genannt - in Anlehnung an Lucien Tesnieres Begriff der jonction, in der es genau um die Verbindung von satzwertigen Einheiten geht. Die beiden extremen Prinzipien, die in diesem Zusammenhang universell wirksam sind, sind diejenigen der Aggregation und der Integration.

Raible betrachtet Beispiel (1) als die aggregativste Technik (= Ebene I) der Junktion, weil zwei Sätze unverbunden nebeneinander stehen und daher semantisch und syntaktisch desintegriert sind. Die inhaltliche Relation zwischen ihnen kann vom Hörer/Leser aufgrund ihrer Nachbarposition hergestellt werden. Im zweiten Satz (2) ist die Technik bereits weniger aggregativ (= Ebene II), denn die semantische Integration wird durch das sprachliche Element deshalb indiziert. Es fehlt aber noch die syntaktische Integration, die erst im dritten Beispielsatz (3) vorhanden ist (= Ebene IV): "Der eine Satz wird also zum Satzteil in einem zweiten Satz, er wird in den zweiten Satz integriert" (Raible 1992: 16). Beispiel (4), bei dem die Relation mit einer Präposition ausgedrückt ist und der Übergang vom verbalen in den nominalen Bereich bereits stattgefunden hat, stellt bei Raible die vorletzte integrativste Technik (= Ebene VII) dar.

In folgender Übersicht seien die Eigenschaften der Dimension Junktion und ihrer beiden Pole nochmals dargestellt (Raible 1992: 30):

Dimension Junktion

Zu lösende Aufgabe: linear aufeinanderfolgende (Satz-)Einheiten werden zueinander in Relation gesetzt und dadurch zu größeren Einheiten zusammengeordnet.

Aggregation Integration
Die Aufgabe und die Ausgestaltung der Junktion wird weitestgehend dem Kommunikationspartner überlassen. Die Aufgabe der Junktion wird durch zusätzliche Signale geleistet. Die "Leerstellen” für den Kommunikationspartner werden in manchen Techniken gefüllt.

Para-taxis Syn-taxis
Die jeweils aufeinanderfolgenden Sachverhaltsdarstellungen sind assertiert,
geringer Grad an syntaktischer Kohäsion,
wegen der unumgänglichen Linearität der Rede müssen auch im aggregativsten Diskurs Signale vorhanden sein, die Stücke der Redekette zusammenordnen, also integrativ wirken.
Nur noch die gesamte integrative Sachverhaltsdarstellung ist als Relationsgefüge assertiert,
hoher Grad an syntaktischer Kohäsion,
wegen der unumgänglichen Linearität der Rede ist auch der integrativste Diskurs noch aggregativ.

Der Vorteil der Junktionsskala ist, dass sie ein gutes Tertium Comparationis für den Vergleich von Sprachen oder Sprachstufen darstellt. Dadurch lassen sich auch die Unterschiede zwischen der gesprochenen und der geschriebenen Varietät einer Sprache erkennen:

Generell gilt, daß im mündlichen Gespräch fast ausschließlich die aggregativen Techniken der Dimension Junktion realisiert werden; nur dort, wo ein erheblicher konzeptioneller Voraufwand vorliegt, dringen mündliche Sprecher gelegentlich zu den höheren [integrativeren, L.B.]. Ebenen vor [...] (Raible 1992: 287).

Die ersten Forschungsergebnisse, die im Rahmen der Beschäftigungen mit der Dimension Junktion, deren Konzeption bereits 1979 entstand, erbrachte Ralph Ludwig (vgl. Raible 1992: 197-198). Seine Freiburger Staatsexamensarbeit (1981) war den Ausdrucksweisen der Kausalität, Finalität und Konzessivität in mündlichen französischen Texten gewidmet, die anhand einer Skala zwischen den Polen der Aggregation und Integration in verschiedenen mündlichen Texttypen untersucht wurden. Bei den Texttypen handelte es sich um "familiäres Gespräch, Live-Diskussion im Fernsehen, Rundfunk-Interview mit einem Politiker und ein aufgrund von Notizen des Dozenten relativ frei gehaltener "cours magistral de littérature" über das altfranzösische Rolandslied" (ebd.: 198). Bei dieser Textdifferenzierung geht es bereits darum, was Peter Koch und Wulf Oesterreicher später (1985) angeregt von Ralph Ludwigs Ergebnissen (ebd.: 281) als konzeptionelle Mündlichkeit und Schriftlichkeit bezeichneten. Ludwigs Untersuchung ergab deutlich, dass je nach Texttyp stilistische Unterschiede festzustellen sind: So ist im familiären Gespräch, bei dem die semantischen Relationen implizit ausgedrückt werden, der aggregative Stil vorherrschend. Im Gegensatz dazu erreichen die Junktionstechniken in der Fernsehen-Diskussion oder im Politiker-Interview höhere Ebenen, weil sie einen höheren Grad an Geplantheit aufweisen. Ludwigs Ergebnisse haben somit entschieden zur Unterscheidung verholfen, die Peter Koch und Wulf Österreicher unter den Begriffen ‚Nähe’ und ‚Distanz’ (d. h. die Unterscheidung jeweils zwischen medialer Mündlichkeit und Schriftlichkeit und konzeptioneller Mündlichkeit und Schriftlichkeit auf der anderen Seite) popularisiert haben (vgl. Koch/Oesterreicher 1985). Es ist wichtig zu betonen, dass sich die beiden Konzeptionen - die Konzeption der Dimension Junktion mit ihren beiden Prinzipien Aggregation und Integration (Raible 1992) und die Konzeption der Unterscheidung zwischen ‚Nähe’ und ‚Distanz’ - einander beeinflusst und befruchtet haben. Diese Unterscheidung von ‚Nähe’ und ‚Distanz’ ist inzwischen eine wohl etablierte Varietätendimension, die in vielen linguistischen Disziplinen zur Anwendung kommt, weil sie sich als ein mehrdimensionales Konzept erwiesen hat:

Durch seine Mehrdimensionalität - kommunikations-theoretisch begründete Modellierung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, Verortung von Kommunikationsformen zwischen Nähe und Distanz, Berücksichtigung der Coseriuʼschen Ebenen des Sprechens (1988: 64ff.) sowie Unterscheidung zwischen ,Verschriftung’ und ,Verschriftlichung’ - kann das Koch/Oesterreicher’sche Nähe-Distanz-Modell Erklärungsansätze für vielfältige Fragestellungen bieten (Ágel/Hennig 2010: 1).

Aus diesen Überlegungen kann man nun leicht den Schluss ziehen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Nähe/Distanz-Dimension und der Junktion gibt, der in einer hohen Korrelation zwischen Nähe und Aggregation bzw. Distanz und Integration besteht. Das kann z. B. dadurch bestätigt werden, dass beim Übergang von oralem zu literalem Denken aggregative Junktionsstrukturen durch integrativere Merkmale ersetzt werden. Ein gutes Beispiel führt Wolfgang Raible an:

Eine Folge der Entwicklung von weniger integrativen Verfahren zu integrativeren ist darin zu sehen, daß in den frühen romanischen Texten häufig nicht entschieden werden kann, ob - in heutiger geläufiger Interpretation - "Subordination" oder "Koordination" anzusetzen ist. Was in Wirklichkeit vorliegt, ist das Wandern innerhalb der Dimension ‚Junktion’ von einer stärker aggregativen zu einer stärker integrativen Technik - dies gilt offenbar genau so für den Übergang vom Alt- zum Mittelhochdeutschen. [...] Vgl. zum Alt- und Mittelhochdeutschen Klaus Fleischmann (1973). Fleischmann will für das Althochdeutsche noch nicht von "Nebensätzen" reden, weil die Unterscheidungskriterien zwischen Haupt- und Nebensätzen noch nicht eindeutig sind, also insbesondere die Zweitstellung des finiten Verbs im Hauptsatz und das Vorliegen spezifischer, eindeutiger Junktoren für "Nebensätze".) (Raible 1992: 167).

Ausgehend von dieser Korrelation zwischen Nähe und Aggregation bzw. Distanz und Integration ist das Kasseler Junktionskorpus im Rahmen des DFG-Projekts "Explizite und elliptische Junktion in der Syntax des Neuhochdeutschen. Pilotprojekt zu einer Sprachstufengrammatik des Neuhochdeutschen” (2007-2009) (Leiter: Vilmos Ágel und Mathilde Hennig) entstanden. Das DFG-Projekt stellt eine Vorbereitung für das Verfassen einer Sprachstufengrammatik des Neuhochdeutschen dar, deren künftiger Autor Vilmos Ágel ist. In diesem Zusammenhang sind bereits mehrere Vorarbeiten (vgl. Publikationen o.J.) veröffentlicht worden. Das konzeptionelle Leitprinzip der geplanten neuhochdeutschen Grammatik sei die Fokussierung auf die Nähe/Distanz-Dimension, d. h. auf die Untersuchung grammatischer Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen konzeptionell mündlichen und konzeptionell schriftlichen Texten (Ágel/Hennig 2007: 186). Vilmos Ágel ist der Überzeugung, dass der besondere Status des jüngeren Neuhochdeutsch darauf zurückzuführen sei, dass dies "die Zeit der intensivsten Verschriftung (mediale Achse von Oralität/Literalität) und Verschriftlichung (konzeptionelle Achse von Oralität/Literalität) ist, was zur Herausbildung der Schriftsprache bzw. der Standardsprache führt." (Ágel o.J.: 5). Da jedoch in den älteren Sprachstufen des Deutschen aufgrund der Überlieferungssituation nur schriftlich fixierte Texte zur Verfügung stehen (weshalb Sprachgeschichte notwendigerweise die Geschichte der geschriebenen Sprache ist), könne der methodische Zugriff auf historische Texte "nur aus einer theoretischen Modellierung der Nähe/Distanz-Dimension hergeleitet werden" (Ágel, Hennig 2006: XI). Deshalb haben Vilmos Ágel und Mathilde Hennig einen Erweiterungsvorschlag zum Nähe-Distanz-Modell von Koch/Oesterreicher erarbeitet, der im Sammelband "Grammatik aus Nähe und Distanz" (2006) ausführlich beschrieben und erörtert ist. Der Erweiterungsvorschlag bietet eine Operationalisierung grammatischer Nähe- und Distanzmerkmale, mit deren Hilfe die Verortung von Texten auf dem Kontinuum zwischen Nähe und Distanz möglich wird.

Im Rahmen des bereits erwähnten DFG-Projekts wurde - analog zur Operationalisierung des Nähe-Distanz-Modells - eine Operationalisierung des Junktionsmodells von Ágel vorgeschlagen. Vilmos Ágel hat die oben vorgestellte Junktionstheorie von Raible, die jedoch von den romanischen Sprachen ausgeht, auf die strukturellen Besonderheiten der deutschen Sprache angepasst, sodass sie sowohl auf gegenwärtige als auch auf historische Texte anwendbar wird. Theoretisch hat sich Ágel vorwiegend an die Ausführungen aus dem "Handbuch der deutschen Konnektoren" (HdK 2003) angelehnt, die er ebenfalls um eigene Überlegungen erweiterte. Daraus resultierte ein Dreistufenmodell, das aus Junktionsklassen (Koordination, Subordination, Inkorporation, Unifikation), Junktionsgrundtechniken und Junktionstechniken besteht, die auf einer Skala zwischen den Polen Aggegation und Integration darzustellen sind. Die Theorie und Operationalisierung des Junktionsmodells von Ágel sind in zwei Veröffentlichungen vorgestellt (vgl. Ágel/Diegelmann 2010 und Ágel 2010). Dabei setzt sich Ágel ausschließlich mit der expliziten Junktion auseinander, d. h. mit denjenigen Verknüpfungen von Sachverhaltsdarstellungen, die "durch eine reguläre Realisierung von Sprachzeichen erfolgen" (Ágel/Diegelmann 2010: 346). Mit Hilfe des Junktionsmodells von Ágel ist es nun möglich, prozentuale Aggregativitäts- bzw. Integrativitätswerte zu ermitteln, die die Vergleichbarkeit verschiedenster Texte aus Geschichte und Gegenwart anhand eines transparenten Punktgebungsverfahrens gewährleisten.

Im Unterschied zu Wolfgang Raible, der mit insgesamt 8 Junktionstechniken operiert, rechnet Ágel im Deutschen mit nur 4 Junktionsklassen: (1) Koordination, (2) Subordination, (3) Inkorporation und (4) Unifikation (letztere fehlt bei Raible). Dagegen wird die Juxtaposition (die Aneinanderreihung ohne Junktor), die bei Raible die erste, d. h. aggregativste, Technik darstellt, nicht berücksichtigt, da sie keine explizite Junktionstechnik ist.

Abbildung 1: Explizite Junktion (Ágel 2010: 906)

 

4. Junktionsuntersuchung des Simplicissimus-Romans

Mit Hilfe des hier kurz vorgestellten Junktionsmodells von Ágel wollen wir den Simplicissimus-Roman (1668) von Hans Jacob von Grimmelshausen mit seiner Übersetzung (Grimmelshausen 2009) ins Gegenwartsdeutsche durch Reinhard Kaiser (2009) vergleichen. Als Textgrundlage der geplanten Untersuchung sollen ausgewählte Kapitel des Romans dienen, wobei sich der Gesamtumfang jedes Korpustextes in seiner Länge von 12 000 Wortformen an der Standardlänge der Texte des frühneuhochdeutschen Bonner Korpus orientiert. Es soll überprüft werden, ob zwischen den beiden Texten möglicherweise ein Unterschied hinsichtlich des Junktionsgrades festzustellen ist.

Warum stellt nun gerade Grimmelshausens Simplicissimus eine geeignete Textgrundlage für die Untersuchung dar? Dafür lassen sich ein paar gute Gründe nennen:

  1. Es ist ein Glücksfall, der ansonsten m. W. bei keinem anderen Autor aus dem 17. Jh. vorhanden ist4, dass der Simplicissimus-Roman 2009 ins heutige Deutsch übertragen wurde, womit die Basis für eine direkte Junktorengegenüberstellung gegeben ist.

  2. An zweiter Stelle sind häufige Charakteristika zu nennen, die die Sprache des Romans als "volkstümlich" oder "sprechsprachnah" beschreiben; Grimmelshausen habe "mit seiner Sprache dem Rededeutsch der Epoche näher als andere Verfasser gestanden" (Admoni 1990: 177) oder "[T]rotz aller Schulung im Kanzleischwulst [...] ist sein Erzählungsstil gesprochenes Wort" (Petersen 1962: 30).

  3. Wenn wir mit Mathilde Hennig von der prinzipielleren Nähesprachlichkeit älterer Sprachstufen ausgehen5 und mit Vilmos Ágel festhalten, dass "[A]ggregative Belege [...] sich im 17. Jh. noch quer durch alle Textsorten [finden]"6, dann hätten wir noch einen guten Grund, diesen Vergleich zu unternehmen. 

  4. Wenn wir an die Ergebnisse von Stephan Elspaß anknüpfen, "dass Regionalität ein pr ototypisches Merkmal historischer Nähesprachlichkeit ist", und "dass sich die Suche nach möglichst nähesprachlichen historischen Texten auf regionalsprachlich auffällige Texte konzentrieren muss" (Elspaß 2009: 78), dann liegen wir mit unserem Text richtig, da er "klar dem Oberdeutschen zuzuordnen [ist]" (Besch 2012: 16).

Diese Überlegungen legen die Hypothese nahe, dass Grimmelshausens Originalroman vom 17. Jh. aggregativer sein dürfte als seine Übersetzung ins Gegenwartsdeutsche. Angesichts der Tatsache, dass sich als geeignete Textsorten für die Erstellung eines Nähekorpus für die geplante Grammatik des Neuhochdeutschen "insbesondere Privatbriefe, Tagebücher und Lebensberichte einfacher Leute erwiesen [haben]" (vgl. Korpus o.J.), ist bei einem literarischen Text, d. h. bei einem schriftlich konzipierten und somit sorgfältig geplanten Text, nicht damit zu rechnen, dass er stark aggregativ - und das heißt auch stark nähesprachlich - sein wird. Uns geht es vielmehr darum, am Beispiel des Phänomens "explizite Junktion" die These zu überprüfen, ob ein eher distanzsprachlicher Text aus dem 17. Jh. höhere Aggregativitätswerte aufweist als ein Text der Gegenwart, was Mathilde Hennig bereits an den Phänomenbereichen ‚Serialisierung im Verbalkomplex’ und ‚Aggregative Koordination’ nachweisen konnte7. Dies wäre darauf zurückzuführen, dass im Zuge der zunehmenden Verschriftlichung die Aggregationsmerkmale von Integrationsmerkmalen verdrängt werden, weshalb in älteren Sprachstufen einer verschriftlichten Sprache generell mit mehr Aggregationsmerkmalen zu rechnen ist:

Verschriftlichung führt zu immer mehr Integrationsmerkmalen und somit auch zu einer Umstrukturierung der Relation zwischen Aggregation und Integration. Dabei kann der Umstrukturierungsprozess sowohl darin bestehen, dass ein Aggregations- durch ein Integrationsmerkmal ersetzt wird, als auch darin, dass es zu einer Vertikalisierung (Reichmann 1988) von Aggregations- und Integrationsmerkmalen kommt (ausführlicher s. Ágel 2003). In letzterem Falle stehen einem Sprecher/Schreiber, der die entsprechenden Varietäten beherrscht, aggregative und integrative Realisierungsoptionen zur Verfügung. Hat dagegen der Umstrukturierungsprozess bei einem Phänomen - u. U. trotz fortgeschrittener Verschriftlichung - zu einem gegebenen Zeitpunkt noch nicht eingesetzt oder ist es umgekehrt bereits zu vollem Ersatz einer aggregativen durch eine integrative Struktur gekommen, ist die aggregative bzw. die integrative Realisierung obligatorisch. (Ágel/Hennig 2006: 29-30)

Wenn wir vom letzten Satz des Zitats ausgehen, so ist im Falle der expliziten Junktion festzustellen, dass einem Sprecher/Schreiber heute (wie auch früher) mehrere aggregative und integrative Junktionstechniken zur Verfügung stehen, die sich als stilistische Alternativen nebeneinander finden. Daher wird es auch interessant sein, festzustellen, welche Varianten in der Übersetzung des Simplicissimus-Romans gegenüber der Vorlage gewählt wurden. Schließlich wird es anhand der Junktionsuntersuchung möglich sein, anhand des Phänomenbereichs "explizite Junktion" die Textprofile der beiden Korpusquellen zu vergleichen.

 

5. Fazit

Der vorliegende Artikel stellt einen Teil einer größeren Untersuchung über die explizite Junktion im Simplicissimus-Roman von Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen dar. Оhne dass hier auf die Ergebnisse der empirischen Analyse eingegangen werden konnte, haben wir zu zeigen versucht, warum die Junktionsuntersuchung ein lohnenswerter Forschungsgegenstand ist. Ausgangspunkt der Überlegungen stellten die für die Arbeit zentralen Begriffe Aggregation und Integration dar, deren theoretische Erörterung anhand eines Beispieltyps aus dem Bereich der Negation erfolgte. Im Anschluss daran folgte eine kurze Vorstellung der Junktionstheorie von Wolfgang Raible mit seinem Verständnis von den Prinzipien Aggregation und Integration, worauf sich das Junktionsmodell von Vilmos Ágel stützt. Für die Zwecke seines Modells hat Ágel Raibles Junktionstheorie an die Besonderheiten der deutschen Sprache angepasst und somit deren praktische Anwendung auf gegenwärtige und historische Texte ermöglicht. Abschließend wurden die Gründe angeführt, warum der Simplicissimus-Roman eine geeignete Textgrundlage für die empirische Junktionsuntersuchung liefert.

 

 

ANMERKUNGEN

1. Unter "synchronizistischem Erbe" versteht Ágel "[G]egenwartsbezogene Theorien, jedoch gegenwartsbezogene wie historische grammatische Beschreibungen." (Ágel 2003: 4). [back]

2. Wolfgang Raible weist darauf hin, dass auch andere den Begriff Integration in ähnlicher Bedeutung benutzen, z. B. Wallace L. Chafe (1982, 1985), der jedoch statt Aggregation von ‚Fragmentation’ spricht, Christian Lehmann (1988), der den Gegenbegriff ‚Autonomie’ wählt, oder Talmy Givón (1990), vgl. Raible (1992: 20). [back]

3. Eine sehr kurze Beschreibung der Junktionsdimension mit ihren Polen Aggregation und Integration findet sich in Raible (2001). [back]

4. Boris Paraschkewow, der Übersetzer des Simplicissimus-Romans ins Bulgarische, weist auch darauf hin, dass die deutsche Literatur des 17. Jhs. "grundsätzlich in der Originalfassung nachgedruckt und gelesen wird." (Paraschkewow 1993: 733). [back]

5. "Auf Grund des historischen Primats der gesprochenen Sprache und des langwierigen Prozesses von Verschriftung und Verschriftlichung sind ältere Sprachstufen prinzipiell nähesprachlicher als gegenwärtige Einzelsprachen." (Hennig o.J.: 5). [back]

6. Die Fortsetzung des Zitats lautet: "Ab dem 18. Jh. kommen sie zunehmend nur noch in Texten vor, die dialektal geprägt sind, von einfachen Leuten verfasst wurden und/oder nähesprachlich sind, d. h. Merkmale konzeptioneller Mündlichkeit aufweisen." (Ágel 2010a: 11). [back]

7. Vgl. Hennigs Schluss: "Dieses Ergebnis bestätigt die Einschätzung [...], dass auch distanzsprachliche Texte in wohletablierten Schriftkulturen Nähemerkmale enthalten können, wenn die historischen Voraussetzungen dies begünstigen." (Hennig 2009: 205). [back]

 

 

LITERATUR

Admoni 1990: Admoni, Wladimir. Historische Syntax des Deutschen. Tübingen: Niemeyer, 1990.

Ágel o.J.: Ágel, Vilmos. Projektskizze zur Neuhochdeutschen Grammatik <http://www.unikassel.de/%7Eagel/ProjektNhdGramm.pdf> (20.09.2014).

Ágel 2001: Ágel, Vilmos. Gegenwartsgrammatik und Sprachgeschichte. Methodologische Überlegungen am Beispiel der Serialisierung im Verbalkomplex. // Zeitschrift für germanistische Linguistik, 29, 2001.

Ágel 2003: Ágel, Vilmos. Prinzipien der Grammatik. // Lobenstein-Reichmann, Anja/ Reichmann, Oskar (Hrsg.). Neue historische Grammatiken. Zum Stand der Grammatikschreibung historischer Sprachstufen des Deutschen und anderer Sprachen. Tübingen: Niemeyer, 2003.

Ágel 2007: Ágel, Vilmos. Was ist »grammatische Aufklärung« in einer Schriftkultur? Die Parameter ,Aggregation’ und ,Integration’. // Feilke, Helmuth/ Knobloch, Clemens (Hrsg.). Was heißt linguistische Aufklärung? Sprachauffassungen zwischen Systemvertrauen und Benutzerfürsorge. Heidelberg: Synchron (Wissenschaftskommunikation 1), 2007.

Ágel 2010: Ágel, Vilmos. Explizite Junktion. Theorie und Operationalisierung. // Ziegler, Arne/ Braun, Christian (Hrsg.). Historische Textgrammatik und Historische Syntax des Deutschen. Traditionen, Innovationen, Perspektiven. Bd. 1: Diachronie, Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch. Bd. 2: Frühneuhochdeutsch, Neuhochdeutsch. Berlin: de Gruyter, 2010.

Ágel 2010a: Ágel, Vilmos. +/−Wandel. Am Beispiel der Relativpartikeln so und wo. // Bittner, Dagmar/ Gaeta, Livio (Hrsg.). Kodierungstechniken im Wandel. Das Zusammenspiel von Analytik und Synthese im Gegenwartsdeutschen. Berlin/New York: de Gruyter (LIT 34), 2010.

Ágel, Hennig 2001: Ágel, Vilmos/ Hennig, Mathilde. Grammatik aus Nähe und Distanz. Theorie und Praxis am Beispiel von Nähetexten 1650-2000. Tübingen: Niemeyer, 2001.

Ágel, Hennig 2007: Ágel, Vilmos/ Hennig, Mathilde. Einleitung. // Ágel, Vilmos/ Mathilde Hennig (Hrsg.). Zugänge zur Grammatik der gesprochenen Sprache. Tübingen: Niemeyer, 2007.

Ágel, Hennig 2010: Ágel, Vilmos/ Hennig, Mathilde. Einleitung. // Ágel, Vilmos/ Hennig, Mathilde (Hrsg.). Nähe und Distanz im Kontext variationslinguistischer Forschung. Berlin, New York: de Gruyter (Linguistik - Impulse & Tendenzen), 2010.

Ágel, Diegelmann 2010: Ágel, Vilmos/ Diegelmann, Carmen. Theorie und Praxis der expliziten Junktion. // Ágel, Vilmos/ Hennig, Mathilde (Hrsg.). Nähe und Distanz im Kontext variationslinguistischer Forschung. Berlin, New York: de Gruyter (Linguistik - Impulse & Tendenzen), 2010.

Besch 2012: Besch, Werner. Grimmelshausens ,Simplicissimus‘ - das zweite Leben eines Klassikers. // Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste (Hrsg.). 530. Sitzung vom 19. Oktober 2011 in Düsseldorf. Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2012.

Czicza, Hennig 2013: Czicza, Dániel/ Hennig, Mathilde. Aggregation, Integration und Sprachwandel. // Vogel, Petra M. Sprachwandel im Neuhochdeutschen. Berlin, Boston: de Gruyter (Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte 4), 2013.

Ebert 1993: Ebert, Robert Peter. Syntax. // Reichmann, Oskar/ Wegera, Klaus-Peter (Hrsg.). Frühneuhochdeutsche Grammatik. Tübingen [= Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte A/12], 1993, 313-484.

Eisenberg 1995: Eisenberg, Peter. Grammatik der geschriebenen Sprache als Symbolgrammatik. Ein Versuch an ausgewählten Themen der Morphologie. // Ágel, Vilmos/ Brdar-Szabó, Rita (Hrsg.). Grammatik und deutsche Grammatiken. Tübingen: Niemeyer (Linguistische Arbeiten 330), 1995.

Elspaß 2009: Elspaß, Stephan. Zum Verhältnis von ,Nähegrammatik‘ und Regionalsprachlichkeit in historischen Texten. // Ágel, Vilmos/ Hennig, Mathilde (Hrsg.). Nähe und Distanz im Kontext variationslinguistischer Forschung. Berlin, New York: de Gruyter (Linguistik - Impulse & Tendenzen), 2009.

Engel 1988: Engel, Ulrich. Deutsche Grammatik. Heidelberg, 1988.

Grimmelshausen 2009: Grimmelshausen, Hans. Der abenteuerliche Simplicissimus Deutsch. Aus dem Deutschen des 17. Jahrhunderts und mit einem Nachwort von Reinhard Kaiser. Frankfurt am Main: Eichborn, 2009.

HdK 2003: Pasch, Renate/ Brauße, Ursula/ Breindl, Eva/ Waßner, Hermann Ulrich. Handbuch der deutschen Konnektoren. Linguistische Grundlagen der Beschreibung und syntaktische Merkmale der deutschen Satzverknüpfer (Konjunktionen, Satzadverbien und Partikeln). Berlin, New York: de Gruyter (Schriften des Instituts für Deutsche Sprache 9), 2003.

Hennig o.J.: Hennig, Mathilde. Zur historischen (Dis-)Kontinuität gesprochensprachlicher Muster (Habilitationsprojekt) <http://www.jf-kom.de/00_grammatikbenutzungsforschung/uni-kassel/Habilitationsprojekt.pdf> (20.09.2014)

Hennig 2009: Hennig, Mathilde. Nähe und Distanzierung. Verschriftlichung und Reorganisation des Nähebereichs im Neuhochdeutschen. Kassel: kassel university press GmbH, 2009.

Koch, Oesterreicher 1985: Koch, Peter/ Oesterreicher, Wulf. Sprache der Nähe - Sprache der Distanz. Mündlichkeit und Schriftlichkeit im Spannungsfeld von Sprachtheorie und Sprachgeschichte. // Romanistisches Jahrbuch 36, 1985.

Korpus o.J.: Das Korpus. // Kasseler Junktionskorpus (KAJUK) <http://www.uni-giessen.de/kajuk/korpus.htm> (20.09.2014).

Paraschkewow 1993: Paraschkewow, Boris. Zu einigen Problemen bei der Übersetzung von Grimmelshausens Simplicissimus ins Bulgarische. // Frank, Armin Paul/ Gulya, János/ Mölk, Ulrich/ Paul, Fritz/ Schultze, Brigitte/ Turk, Horst (Hrsg.). Übersetzen, verstehen, Brücken bauen. Geisteswissenschaftliches und literarisches Übersetzen im internationalen Kulturaustausch. Bd. 8.2. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1993.

Petersen 1962: Petersen, Julius. Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen 1622-1676. // Die Ortenau. Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Mittelbaden. 42. Jahresband 1962. Offenburg/Baden: Verlag des historischen Vereins für Mittelbaden, 1962.

Publikationen o.J.: Publikationen. // Kasseler Junktionskorpus (KAJUK) <http://www.uni-giessen.de/kajuk/publikationen.htm> (20.09.2014).

Raible 1992: Raible, Wolfgang. Junktion. Eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration. Heidelberg: Winter (Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophischhistorische Klasse), 1992.

Raible 2001: Raible, Wolfgang. Linking clauses. // Haspelmath, Martin/ König, Ekkehard/ Oesterreicher, Wulf/ Raible, Wolfgang (Hrsg.). Language Typology and Language Universals - Sprachtypologie und sprachliche Universalien - La Typologie des langues et les universaux linguistiques. An International Handbook - Ein internationales Handbuch - Manuel international. Berlin & New York: de Gruyter, Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft Bd. 20.1. 590-617 (Artikel 45), 2001.

 

 

© Lilia Burova
=============================
© E-magazine LiterNet, 20.09.2014, № 9 (178)