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SIE BEDECKT IHR HAUPT MIT ASCHE
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In einer kleinen Konditorei sitzen wir zwei,
du füllst sie mit dichten Wimpern,
und ich, genervt, zwischen Asche und Ruß,
winke mit meinen vom Rauchen verfärbten Fingern.
Nein, wenn du nur wüsstest, was du für mich bist,
würdest du „ja“ sagen auf ewiglich,
dir leuchten solche Fragen nicht ein
und deshalb spreche ich zu dir.
Und für mich bist du alles. Keine Rose und kein Traum.
Ich bin ohne dich der größte Elende.
Du bist absolut alles für mich,
du darfst mich, armseligen Mann, niemals verlassen.
Du bist hier die Luft, das Glas, der Tisch,
du bist die Sonne und die weißen Birken draußen,
du bist zu Hause die Maschine, die eingerostet ist
von den nach dir vergossenen Tränen.
Du bist der Rasierer in der Früh
und du bist das Fibrinnetz im Blut,
welches das Blut meiner Wunde stillt,
wenn ich mich schneide.
Ohne Fibrin verendet der Mensch mit leeren Venen,
und ohne die Sonne ist er wie blind,
und du... du bist all die aufgezählten Dinge,
wie willst du, dass ich ohne dich lebe!
So spreche ich nervös, betäubt und bescheiden,
ein mumifiziertes hohles Geschöpf,
dem diese Asche Form verleiht,
sodass er schon selbst zerfällt.
Und unter deinem dunklen Haar leuchtet deine Iris
in einem tropischen grün.
Dieser Blick, diese Stimme, dieser Duft,
mein Gott, das hier ist alles für mich!
Du bist alles für mich. Ich beginne von Neuem.
Den ganzen Nachmittag, den wir hier sitzen,
gib mir nickend ein kleines Zeichen,
streichle die blinden Augen mein...
Du hast dich ja angeschüttet... du passt gar nicht auf...
Lass es mich mit der Hand wegwischen.
Du hast ja den Aschenbecher leergepustet,
wer bringt dich dazu so zum Lachen!!!
© Valeri Petrov
© Anna Stajanowa, Übertragen ins Deutsche
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© E-magazine LiterNet, 18.03.2008, № 3 (100)
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