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EIN SELTENER FALL
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Eines Abends überkam mich die Müdigkeit,
doch es blieben Hunderte wichtige Aufgaben,
ich betrat die leere, staubige Kanzlei
eines Anwalts - meines Vaters.
So lange Zeit war ich nicht erschienen,
dass ich selber schon staunte:
„Schau ihn dir doch an, den alten Teufel,
in welchem Loch er für mich gearbeitet hat!“
So sprach ich zu mir schelmisch,
ohne jegliche Scham oder Taktgefühl,
aber eigentlich war ich sehr beschämt
und auch nicht wenig aufgekratzt.
Ich sah was er hier ein viertel Jahrhundert
herausgearbeitet hat:
irgendjemand schuldet eine Hypothek,
und ein anderer hat sich geprügelt.
Ich erinnerte mich, wie er müde nach Hause kam
nach Bearbeitung der Rechnungen,
und unter den immerzu leuchtenden Falten.,
deutete er mir, am ganzen Körper zitternd: “Dort!“
Immer wieder „dort“ und dann lauerte er wo sie sind,,
die Städte im heiligen Zweikampf,
und welch Schmerz (Smolenski und Odessa)
und welch Freude (Malij Tschibik)
Und ich erinnerte mich an die einfachen Worte,
als ich früher zur Stellung ging:
- Vater - sagte ich - ich werde zu Besuch kommen.
- Sohn - sagt er - wenn es sein muss, geh!
Alte Begebenheiten. Draußen pfeiffen Gendarmen.
Und, selbstverständlich, musizieren sie nach uns.
Und warum habe ich mich zwischen all den
Kommentaren so lange aufgehalten?
Alter Teuf... geschätzter Vater, kaum wohl
hast du solch Wunder geahnt:
dass dein Sohn dein graues Haar
streicheln will.
© Valeri Petrov
© Anna Stajanowa, Übertragen ins Deutsche
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© E-magazine LiterNet, 18.03.2008, № 3 (100)
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