|
Настройки: Разшири Стесни | Уголеми Умали | Потъмни | Стандартни
AUS "DEM ÄHNLICHEN MIT ÄHNLICHEM" Kapitel 4 Tania Schellhorn
"Was gewesen, dasselbe wird wieder sein, und was geschehen,
(Eccl 1: 9, 10) Ich hatte die Bibel genommen, um etwas daraus zu lesen und mir aufzuschreiben, aber zufällig oder absichtlich habe ich das Buch Prediger (Kohelet oder Ecclesiastes) aufgeschlagen. Es war nicht schwer diese Stelle zu finden, da ein Foto von mir als Lesezeichen diente. Die Seiten konnte ich leicht umblättern. Auf die gleiche Weise habe ich mir meine Lieblingspsalmen und "Die Offenbarung des Johannes" vermerkt. Ich habe mich im Buch vertieft, wollte eigentlich nur den Anfang lesen, konnte aber nicht aufhören und so gelangte ich zum letzten Kapitel 12, Vers 12: "Über dies hinaus, mein Sohn, lass dich warnen! Das viele Büchermachen nimmt kein Ende und vieles Studieren ermüdet den Leib." Heute will ich nicht weiterschreiben. Ich will nur lesen, so ermüde ich nur mich selbst. Las noch einmal das Buch Prediger und schloss die heilige Bibel mit dem Gefühl, dass ,"mehrt man das Wissen, so mehrt man den Schmerz", dass "Nichtigkeit, nur Nichtigkeit, nur Nichtigkeit. Alles ist Nichtigkeit" und dass der weise Ecclesiastes nicht nur alles gesagt, sondern auch selbst bestätigt hat: "So war es schon längst zu den Zeiten, die vor uns gewesen." Ich ging meine Kräfte mit den seelenlosen Maschinen messen: fing mit "Bodybuilding" an. Drückte die Hebel und spürte ihre Schwere nicht so stark wie sonst. Zählte bis zwanzig, dann wieder und wieder; ging von einem Gerät zum anderen. Ich wurde nicht müde, ich schwitzte nicht, an manchen Geräten war ich dreimal und erhöhte das Gewicht um 10 kg. Ich strengte mich körperlich an, meine Gedanken jedoch schweiften. Am heutigen Tag war ich allein zu Hause - mein Mann musste früh weg und ich genoss es, in Ruhe schreiben zu können. Es geschah jedoch genau das Gegenteil: ich schrieb nichts nieder. Gott sei Dank. Wer weiß wohin mich meine Gedanken geführt hätten und welcher Muse ich einen Gefallen getan hätte. Der weise König Salomo hat mich "vor viel Weisheit" errettet. Es ist besser, wenn der Mensch "seinen Anteil sich nimmt und aus seiner Mühe Freude zieht. Das ist ein Gottesgeschenk." (Eccl 5,18) Da bin ich jetzt: im Raum mit den Turngeräten. Ich ermüde meinen Körper nicht durch Lesen sondern stärke ihn, trainiere meine Muskeln. Um mich herum grüßen mich die mir schon bekannten Leute, ich grüße zurück; die Weggehenden sagen "Adieu" oder das schweizerische "Uf Wiederluege", lächelnd erwidere ich den Gruß; ich hebe die Gewichte mit Leichtigkeit und merke nicht, dass mehr als eine Stunde darüber vergangen war. Ich hätte gerne weitergemacht, aber ich musste weg, weil eine Fernsehserie ausgestrahlt wurde, die ich mir anschaute und die heutige Episode nicht versäumen wollte. Die ganze Zeit war ich in Gedanken bei König Salomo, der viel erlebte, erlernte, Reichtümer genoss, ein großer Mann wurde, seinem Herzen keinen Wunsch versagte, nach Weisheit und Vernunft suchte und fand, dass "bitterer als der Tod die Frau ist". Ach, starke Worte, wenn sie aber von ihm stammen, müssen sie wohl gerecht sein. In meinem Leben habe ich viel Bitternis durch Männer hinunterschlucken müssen, doch mit König Salomo werde ich nicht streiten. Ich ziehe an den Hebeln mit Begeisterung und lege mir Rechenschaft ab, dass meine besten Freunde Männer sind, dass ich vor allem mit Männern Umgang pflege und mich nie langweile, wenn ich mit ihnen zusammen bin. Ich gehe in einen anderen Raum. Im Moment gibt es niemanden dort, ich erhöhe das Gewicht um weitere 10 Kilo und mache es mir unter der Maschine bequem, die für die Stärkung der Wirbelsäule bestimmt ist: kein Problem, auch dieser Last bin ich gewachsen! Ich mag viel Bitternis durch das Männergeschlecht erfahren haben, meine Wirbelsäule ist jedoch stark, d.h. ich habe mich durch sie nicht beugen lassen. Hätte ich mich jedoch länger in der Gesellschaft von Frauen aufgehalten, hätte ich, bildlich gesagt, nicht einmal mein Kreuz aufrichten können! Die Worte eines heiligen Greisen "...und jetzt versammeln wir uns zum Klatsch und ziehen uns selbst in einen tiefen Abgrund" charakterisieren die Frauenpartys sehr genau. Ich muss sagen, dass alle Probleme, Ärger, Intrigen, Ränke vorwiegend von Frauen stammen. In meiner Verwandtschaft habe ich bis jetzt keine Streitigkeiten unter den Männern erlebt, jedoch über das so genannte "zarte Geschlecht" ist meine Seele schon im Kindesalter tief erschüttert. Und das hört nicht auf. Wie sollte ich nicht der Freundschaft mit "dem starken Geschlecht" den Vorzug geben, dabei meine ich nicht die intime oder familiäre Seite. Ich spreche von Kameradschaft, Freundschaft zwischen Individuen. In dieser Stimmung kam ich nach Hause, mein Mann war schon zurück, ich kochte Kaffee, setzte mich vor den Fernseher, um den Film zu sehen, fand aber keine Ruhe. Ich wollte mich noch einmal überzeugen, dass König Salomo Recht hatte. Ich hielt es nicht aus, schlug das Buch wieder auf und heftete meinen Blick auf die Worte: "Einen Mann unter tausend fand ich, aber eine Frau habe ich unter allen nicht gefunden". (Eccl 7,28). Jeder Kommentar erübrigt sich... es ist klar! Am nächsten Tag wachte ich ziemlich früh auf - etwas Unübliches für mich. Ich hatte keine Vorstellung von der Zeit. In meinen Kopf drängten sich Fragen wie: Warum werden noch Bücher geschrieben, wenn alles längst gesagt und unzählige Male nachinterpretiert worden ist? Hat es einen Sinn? Lasse ich mich nicht in Versuchung führen? Wenn ich mir nur vorstelle, was alles in den Weltbibliotheken, Klöstern aufbewahrt wird, stockt mir einfach der Atem! Es ist klar: widmete man sich nur dem Lesen von Büchern und dauerte sein Leben bis zum Ende der Welt, auch dann müsste man auf die Vorstellung verzichten, alles lesen zu können - der modernste Computer wäre damit verstopft. Und umgekehrt: es gibt so viele Leute, die keine Zeit zum Lesen haben und denen die Bücher völlig gleichgültig sind. Ich fühlte, wie die sich mir aufdrängenden Gedanken mich allmählich müde und verwirrt machten. Ließe man sich von Gedanken überwältigen, so würde man unbedingt den Dämonen zum Opfer fallen. Am besten ich schlüpfe aus dem Bett, wenn ich nicht will, dass das Herumliegen meine Energie ganz aussaugt. Die Rettung in solchen schwierigen und im Moment ausweglosen Situationen ist das wundertätige Gebet zu Jesus Christus: "Mein Gott, Jesus Christus, Gottes Sohn, erbarme dich meiner, der Sünderin nach deinem Wissen und Belieben!" Mit diesem Gebet fängt mein Tag an, und im Nu verscheucht es die aufkommenden finsteren Gedanken. Die Morgengebete sind die Grundlage, auf welcher der heutige Tag allmählich anfängt sich zu gestalten. Gymnastik zum Aufmuntern, Kaffee, um wach zu werden, Dusche zum Erfrischen und ich setze mich wieder vor das leere Blatt - weiß und unschuldig wie ein Neugeborenes. Was erwartet es? Ich erinnere mich an einen mir von Archimandrit Pimen erteilten Rat: "Wenn man nicht schweigen kann, dann sollte man besser über die Sätze der Alten als über die Heilige Schrift sprechen. Denn über die Heilige Schrift sprechen ist ziemlich gefährlich". Ich nehme wieder das "Alte Paterikon" in die Hand, denn ich weiß ganz genau, dass ich dort die richtige Antwort auf die mich bewegenden Fragen finden werde. Die Alten haben längst die Wahrheit über uns ausgesprochen: "Die Propheten haben Bücher geschrieben, es kamen unsere Väter, haben nach ihnen geübt und sie auswendig gelernt; danach kam dieses Geschlecht, es schrieb sie ab und stellte sie müssig an die Fenster". Wie wahr! Es fällt mir eine Bücherverkäuferin ein, die erzählte, dass manche Kunden Bücher mit bunten Umschlägen (Einbänden) suchen, die auf die Farbe ihrer Möbel abgestimmt sind. Es klingt wie ein Witz, ist jedoch wahr. Ich frage mich auch, ob es noch einen Sinn hat Bücher zu schreiben? Dieses Volk muss ja darauf hingewiesen werden, dass Bücher dazu da sind um gelesen zu werden und nicht zum Schmuck! Wer erklärt den Unwissenden, dass es solche geistigen Perlen gibt, wer weist den Verirrten den Weg, wer bewahrt sie vor dem verhängnisvollen Einfluss von Autoren die als Häretiker gelten? Wäre ich nicht auf die Bücher von Archimandrit Seraphim gestoßen, hätte ich denn je in meinem Leben etwas vom heiligen Iohannes Chrysostomus, dem heiligen Basilius, dem heiligen Gregorius dem Theologen, dem heiligen Iohannes Climacus erfahren? Mehr noch: hätte ich mit solchem Interesse die Heilige Schrift gelesen oder richtiger: was hätte ich, lesend, verstanden? Oder was gefährlicher ist: zu denken, dass ich die Dinge richtig verstehe, sie mich jedoch zum Untergang führen würden? Wenn Archimandrit Seraphim nicht wäre, hätte ich unter dem Einfluss von zwei zu dieser Zeit sehr bekannt gewordenen Büchern, eine ganz andere Richtung eingeschlagen und wäre früh oder spät ins "Jenseits" ohne jegliche Hoffnung auf Erlösung geraten. Mit Tränen in den Augen danke ich dem Autor nach jedem gelesenen Buch. Ich beschloss beim nächsten Besuch in Bulgarien ihn persönlich zu treffen. Ich wusste nicht, dass er schon bei Gott weilt. Das entnahm ich aus den Angaben zu dem Autor in dessen wunderbarem Buch "Unser Gebet". Lange betrachtete ich das schwarzweiße Foto - zum ersten Mal sah ich sein Antlitz. Schmerz und Reue über die versäumte Zeit bemächtigten sich meiner. "Nie ist es zu spät!", schienen seine Augen mir zu sagen. Ich danke dir, Archimandrit Seraphim, ich danke dir vom ganzen Herzen, weil du mir das Höchstgute getan hast. Die Begegnung mit deinen Büchern war tatsächlich entscheidend für mich, denn sie erlöste meine Seele vom ziellosen Irren. Ich bin dir auf ewig dankbar! Und dieses wunderschöne Gedicht habe ich abgeschrieben und meinem Vater zu seinem letzten Geburtstag geschickt:
Oh, hätten mehr Leute dieses Buch lesen wollen! Ihr Leben hätte sich gewandelt, ihre Seelen wären vom Joch der Leidenschaften erlöst. Gebe es Gott! * * * Ich sah hinaus aus dem Fenster. Es schneit in Fetzen, vor zwei-drei Tagen war es sonnig; der Winter geht allmählich seinem Ende zu. Ich besann mich, dass die erste Februarhälfte schon vorbei war, da vor einigen Tagen der heilige Valentin, der Beschützer der Verliebten gefeiert wurde. Mit meinem Mann beschlossen wir ins Kino zu gehen - etwas, das wir zum ersten Mal zusammen machten. Ich wollte mir den Film "Sechster Sinn" anschauen, der gerade lief und im Fernsehen besprochen wurde. Um 20 Uhr waren wir im Kino "Löwen", mein Mann wollte Plätze im Rang haben und bald saßen wir beide in den bequemen weichen Sesseln. Wir waren die einzigen Zuschauer - geradezu verliebt! Wir scherzten darüber und waren froh, auf diese Weise gewählt zu haben, den heiligen Valentin zu feiern. Der Film fesselte uns. Immer seltener kann man unter den vielen Filmen etwas Ernstes und Bewegendes sehen. Das Drehbuch und die Regie waren ausgezeichnet. Ohne die Gräuelszenen aufzudrängen, die in den meisten Filmen so abstoßend wirken, hielt die Fabel den Zuschauer in ihren Bann und ließ ihn nicht los. Keinen Augenblick langweilte ich mich. Der achtjährige Cole wird von einem dunklen Geheimnis verfolgt; er wird von Geistern heimgesucht. Cole ist entsetzt über diese toten Menschen mit ungelösten Problemen, die aus dem Schatten hervortreten. Von seinen paranormalen Fähigkeiten verwirrt, kann sich Cole niemandem anvertrauen außer dem Kinderpsychologen Dr. Crow (Bruce Willis). Als Dr. Crow das misteriöse Geheimnis zu lüften versucht, geraten sowohl er als auch sein Patient in den Kreislauf des Unnatürlchen und Unerklärbaren. Ab und zu flüsterten wir uns eine Erklärung zu, mein Mann war empört über Dr. Crows Frau, ich hingegen meinte, ich würde sie "verstehen". Das ausgezeichnete Spiel der Schauspieler bereitete uns Vergnügen und so bis zum Ende des Films, der sich für uns als eine Überraschung erwies. Das Ende war schockierend. Wir standen da, wie man sagt, "mit offenem Mund". "Jetzt kann ich mir einiges erklären", riefen wir uns aufgeregt um die Wette zu. "Siehst du, warum es uns streng untersagt ist, hart zu urteilen!?", meinte ich. "Du nanntest die Frau von Dr. Crow ‚eine leichte Frau‘, während die Wahrheit ganz woanders ist." "Woher sollte ich wissen, dass er all die Zeit nicht lebendig war!!!",versuchte sich mein Mann verletzt zu rechtfertigen. Ich wiederholte: "Bravo! Bravo!" Und wollte Bruce Willis und die ganze Besetzung küssen! Am nächsten, sowie am übernächsten Tag und bis heute bewegt mich der Film "Sechster Sinn" und ich werde ihn nie vergessen. Was für ein Talent und eine Einbildungskraft! Der Film wurde für Oskar nominiert, genauso der Regisseur und der Darsteller des kleinen Cole. Ich dachte über die Handlung weiter nach: Das wirkungsvolle unerwartete Ende führte den Zuschauer zum allerersten Anfang zurück. Diese gezielt gesuchte Rückblende, die außerhalb des Kinosaals begann, war ein origineller Künstlereinfall, der dem Künstler großen Erfolg brachte - ich würde sagen auch Kassenerfolg, da er einen geradezu aufforderte, den Film noch einmal zu sehen. "Sechster Sinn"! Der Titel war tief in mein Gedächtnis eingedrungen und meldete sich ab und zu wieder. Allmählich entsann ich mich, dass ich Ausdrücke wie "Er hat einen sechsten Sinn", "Der sechste Sinn ist bei ihm stark entwicket" oder "Ich verlasse mich auf meinen sechsten Sinn" gehört habe. Wir haben uns nicht allzu viel Gedanken darüber gemacht, was genau darunter zu verstehen war. Jeder begriff es auf seine Art oder sprach es aus, um einfach originell zu erscheinen. Ich habe auch den Ausdruck, dass jemandem der sechste Sinn "fehle" gehört, dabei wurde diese Behauptung durch Tippen an die Stirn begleitet. Dies konnte ich nicht ganz verstehen. Es stimmt, dass ich damals ziemlich jung war, begriff jedoch, was der an die Stirn tippende Zeigefinger, begleitet von den Worten: "ihm fehlt ...", in diesem Falle meinte. Es war mir unbekannt, dieses nummerierte Gefühl zu besitzen. Bedeutet das, dass ich... und nun richtete ich meinen Zeigefinger gegen den Stirn. Ich wandte mich an einen beträchtlich älteren als ich Theaterschaffenden mit der Bitte mir zu erklären was dieser so oft von den Intellektuellen gebrauchte Ausdruck bedeute. Einfach und verständlich erzählte mir dieser Mann von unseren fünf Sinnen: Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack und Tastsinn, die uns angeboren sind. Dadurch nehmen wir Konakt zu der uns umgebenden Umwelt auf. Außer diesen Sinnen kann der Mensch eine stark entwickelte Intuition besitzen, eine Fähigkeit, durch die er unbewusst in den Bereich des Unerklärbaren eindringen kann. Diese Fähigkeit wird "der sechste Sinn" genannt. Mehrmals habe ich mir in meinem Leben einen sechsten Sinn gewünscht, der mir den Kontakt mit der außerirdischen Welt ermöglichen würde. Ein Verlangen nach dem "Verbotenen", das oft so anziehend wirkt! Kartenlegen und bei Kaffee wahrsagen ist bei den Künstlern sehr beliebt, ganz zu schweigen von Sternzeichen oder Chiromantie, Traumdeutung, Besuchen bei Wahrsagern. Wie könnte ich unbeteiligt bleiben: Daran glaubten doch gebildete Leute, die dazu mehr oder weniger einen "sechsten Sinn" besaßen. Lesen von Traumbüchern, Abschreiben von Sternzeichen, der Wunsch mir das Horoskop stellen zu lassen ... bis ich in den Kreis von Leuten eintrat, die spiritistische Sitzungen abhielten. Zuerst habe ich es unglaubhaft gefunden, denn ich war sicher, dass das so genannte Medium, das Tässchen oder den Ring bewegt. Meine Kolleginnen ärgerten sich über mich, sagten, dass ich dadurch die Kraft des Mediums schwächen würde und wollten mich manchmal wegschicken. Zu meinem Unglück äußerte ich den Wunsch an einer Sitzung teilzunehmen, um zu sehen, ob die Tasse sich von selbst bewegt oder bewegt wird. Auf einer Pappe waren in einem großen Kreis alle Buchstaben von А bis Z aufgeschrieben. Darin befand sich ein kleinerer Kreis mit Zahlen von 0 bis 9 und über diesem Kreis war ein Kreuz gezeichnet mit "Ja" und "Nein" am oberen Rand. Das Tässchen wurde auf das Kreuz umgestülpt, zwei-drei von den anwesenden Damen setzten ihren Zeigefinger darauf und man begann den Geist zu beschwören. Diese "aufregenden" Sitzungen wurden nur unter Frauen abgehalten. Sehr selten kam ein Kollege oder ein Bekannter aus Neugier. Nach der dritten Beschwörung des Geistes, wurde er aufgefordert ja zu schreiben, um seine Anwesenheit zu bekunden. Jetzt steigerte sich die Spannung, es wurde sehr geheimnisvoll. Alle wir sitzen um den Tisch, das Licht ist aus, nur Kerzen brennen, wir starren auf das Tässchen und nur unser Atem ist zu hören. Und sieh da, das Tässchen bewegt sich und rückt auf "Ja". Jetzt dankt man dem Geist, der sich herabgelassen hat zu erscheinen, und man stellt ihm höflich die Frage, ob er mit uns zu sprechen wünscht. Darauf antwortet er ebenso höflich mit "Ja!" Wir atmen auf, die Spannung lässt nach und "das Gespräch" beginnt!... Wir fragen, der Geist antwortet, indem das Tässchen von Buchstabe zu Buchstabe rückt, auf eine Zahl weist oder kurz bei "ja" und "nein" stehen bleibt. Zuerst ein wenig befangen, dann immer freier und freier wollten wir vom Geist die Antwort auf ziemlich intime Fragen wissen. Hätten uns die Männer hören können! Eine Kollegin, die besonders stolz auf ihre Parteizugehörigkeit war, wollte fast bei jeder Sitzung den Genossen Georgi Dimitov treffen, weil sie ihn etwas sehr Wichtiges zu fragen hatte. Sie rückte ihre Brille zurecht und ihre Stimme klang wie auf einer Parteisitzung, ernst und sachlich: "Ich bitte sehr den Geist Dimitrovs zu erscheinen". Sie bestand darauf, dass wir uns alle beteiligen, indem wir ihr still nachsprechen, denn um eine solche Person heraufbeschwören zu können, sollte das Medium unterstützt werden, das sie wie auf der Bühne spielte. Was wir auch unternahmen, den "Geist" von Genossen Dimitrov konnten wir nicht beschwören. Im Geheimen dachte ich, dass er sich sicher schäme (vielleicht habe ich ihn gerade durch diesen meinen Gedanken gehindert zu erscheinen). Ich verriet mich jedoch nicht! Wie man sagt: "Nur ein Schritt trennt das Komische vom Tragischen". Es dauerte nicht lange und ich machte diesen Schritt, gut, dass bis zum Abgrund noch ein Schritt blieb. Indem ich den Finger auf die Tasse legte, überzeugte ich mich immer mehr, dass sie sich von selbst bewegt und ohne unser Zutun auf die Buchstaben weist. Sehr oft schrieb sie Worte so wie meine verstorbenen Nächsten sie ausgesprochen hatten oder sagte Dinge aus der Vergangenheit, die die anderen nicht kennen konnten und die ich auf keinerlei Weise absichtlich schrieb: Ich habe ja den Rand der Tasse nur leicht berührt. Ich war mir sicher, dass jemand dabei ist und die Worte mittels der Tasse aufschreibt, dass die spiritistische Sitzung etwas viel Ernsteres als das Kartenlegen und das Wahrsagen am Kaffee ist und dass die Antworten nicht durch die ihren Finger auf die Tasse legende Person beeinflusst werden. Dies wirkte sich sehr stark auf die Nerven einiger aus, andere hatten Angst und am schlimmsten war es für diejenigen, die es nicht mehr aufgeben konnten, weil sie sich für "großes Medium" hielten und dachten, dass sie damit den anderen einen Gefallen tun würden. Vor mir stellte sich ungelöst die Frage: Wer bewegt eigentlich die Tasse? Zwar meinte ich nicht, dass dies der Geist meines verstorbenen Onkels sei, konnte mir jedoch das Phänomen nicht erklären! Zum letzten Mal nahm ich an einer spiritistischen Sitzung in meinem Appartement teil zusammen mit meiner Kusine und meiner Schwester. Wir blieben bis zur Morgendämmerung um den Tisch über die Tasse gebeugt und zitternd vor den "Antworten des Geistes". Die Spannung wuchs unermäßlich, als die Worte aufgeschrieben wurden, dass er erscheinen wolle und dass wir unseren Blick auf die Türschwelle richten sollen. Ich fragte: "Ist es erschreckend?" Die Antwort lautete "Nein". Die Angst jedoch war auf den Gesichtern meiner Gesprächspartnerinnen zu sehen. Ich meine, dass wenn in diesem Augenblick etwas erschienen wäre, sei es ein kleines Licht oder Geräusch, dann wäre eine von uns vom Schlag getroffen. Gut, dass wir beschlossen, die Sitzung abzubrechen. In mir stieg ein Ekel hoch gegen das, was wir getan hatten. Ich hatte heftige Kopfschmerzen, die anderen auch. Ich zerriss die Pappe mit den gezeichneten Buchstaben, zerbrach das Tässchen, warf alles in den Mülleimer und schwor nie wieder in meinem Leben an spiritistischen Sitzungen teilzunehmen. Dies Versprechen hielt ich und nichts war imstande mich umzustimmen. Mein Widerwille war zu stark. Zwei Jahre später las ich das Buch "Unsere Liebe": Unterhaltungen über die Zehn Gebote. * * * "Ich bin Jahwe, dein Gott, du sollst keine anderen Götter ehren außer Mir." Ich fing an das über das erste Gebot Geschriebene zu lesen mit der Überzeugung, dass ich dagegen nicht verstoßen habe, da ich an keine anderen Götter glaubte. "Die sichtbare Welt ist ein Beweis für den unsichtbaren Gott" - ich war gleich fasziniert von der in fetten Großbuchstaben gedruckten Überschrift. Die Anrede "Geliebte" weckt Vertrauen und macht die Seele sanft. Derjenige, der die Bücher von Archimandrit Seraphim gelesen hat, kennt seine wunderbare Kunst spannend zu erzählen, so zu erklären, dass man es mit dem Herzen versteht, und zu Tränen gerührt ist. Gottes Wunder eröffneten sich mir mit jeder Seite. Die Deutung jedes Wortes des ersten Gebots wies mich darauf hin, was für eine Wissenslücke und Unverständnis sich vor mir auftut. Ich hielt den Atem an, wurde ganz klein, denn zum ersten Mal ahnte ich die unermessliche Größe unseres Erlösers und Beschützers. Allmählich gelangte ich zum Kapitel "Verstöße gegen das erste Gebot". "Heresie": Gott sei Dank, eine Heretikerin bin ich nie gewesen, Sekten und andere ähnliche Gemeinschaften lagen mir fern. "Wahrsagen, Besprechen und Prophezeien" lautete das nächste Kapitel. Dieses Besprechen war mir zuwider. Als Kind habe ich ein paar Mal erlebt, wie meine Mutter oder Großmutter eine meiner Schwestern oder meinen Cousin, die beträchtlich jünger als ich waren, zum Besprechen brachte. Ich erinnerte mich daran, dass dieses Murmeln und Blasen mich einschüchterte und das Bleigießen und die erschienene Figur nicht nur nicht meine Angst vertreiben konnten, sondern im Gegenteil sie vermehrten. Seitdem widert mich der bloße Klang des Wortes "Besprechen" an. Dann gab es jedoch noch "Wahrsagen" und "Prophezeien". Kartenlegen und aus dem Kaffeesatz lesen konnte ich nicht, deshalb habe ich es selten selbst gemacht, jedoch hatte ich sehr gern, dass jemand anderer es für mich tut, was auch Sünde ist. Was das "Prophezeien" betrifft, so interessierte ich mich für Traumdeutung und für Chiromantie. Wie schwer ich damit gesündigt hatte! Dabei dachte ich, dass bei diesem Gebot... besser wäre es jetzt nicht weiterzureden! Ich blätterte um und o Schreck! "Spiritismus" war die nächste Überschrift. Ich erschauerte. Jetzt habe ich die Bescherung mit dem "sechsten Sinn"! Siehst du jetzt mit wem du umgegangen bist und wer deine Tasse bewegt hat. "Der Satanismus ist der Kern der spiritistischen Sitzungen", las ich entsetzt. Also wir hatten mit dem Teufel Umgang gepflegt und waren schnödes Spielzeug in den Händen der Dämonen. "Wäre die Anfrage an die Verstorbenen etwas Angebrachtes und Gutes, so hätte es Gott uns selbst geboten und die Kirche hätte es im Alltagsleben praktiziert", so Archimandrit Seraphim. "Die heilige Kirche erlaubt jedoch die Beschäftigung mit Spiritismus nicht, da sie von Gott selbst ein strenges und klares Verbot bekommen hat." Hätte ich wenigstens einmal darüber nachgedacht und mir die Frage gestellt warum man in der Kirche keine spiritistischen Sitzungen abhält, dann hätte ich eine solche Blasphämie nicht begangen. Ich wurde mir dessen bewusst, dass ich nie von selbst diese Konsequenz hätte ziehen können, da man damals über die Kirchengänger lachte und die Ungläubigen als modern galten. Später habe ich mehrmals die Stellen im Alten Testament gelesen, die von Gottes Verbot und Strafe handelten: "Bei dir darf sich niemand finden..., der Wahrsagerei, Zeichendeuterei, Geheimkünste, Zauberei betreibt, keiner, der Bannungen vornimmt, Totengeist und Wahrsagegeist befragt, die Verstorbenen um Auskunft angeht. Denn ein Gräuel für Jahwe ist jeder, der solches tut..." (Dt 18,10-12). Archimandrit Seraphim erklärt, dass der Satan der größte Gräuel für Jahwe ist und dass Wahrsagegeist und Verstorbene befragen Gott ekelt, da dies eine Satanstat ist. Also alle, die das betreiben, sind ein Gräuel für Gott und ich war eine unter ihnen... "Mein Gott, vergib mir meine Unwissenheit. Ich habe schwer gesündigt, aber ich werde mich bessern mit Deiner Hilfe! Bitte, ekele Dich nicht mehr vor mir, denn ich selbst empfinde Ekel vor dieser Sünde. Und wenn der Ekel vor dem Getanen ein Zeichen für die Vergebung der Sünde ist, so hoffe ich, dass Du mir verziehen hast! Amen." Völlig zerknirscht ging ich zu der letzten Überschrift des Kapitels "Verstöße gegen das erste Gebot Gottes" "Zeitgenössischer Aberglaube" über. Das Klopfen auf Holz, das Daumendrücken, Hufeisen, vierblättriges Kleeblatt, Unglück bringende Tage, an denen nicht gearbeitet wird, die Zahl 13... soll ich fortfahren? Ich kann mich nicht erinnern, je in meinem Leben eine solche Scham empfunden zu haben wie jetzt. Als ob ich aus einem lethargischen Traum erwachte. "Wie hätte ich nur so dumm sein können?!", wunderte ich mich selber. Soll noch die blauen Glasperlen und die roten Fäden gegen böse Blicke, die Maskottchen, die Unruhe bei Begegnung schwarzer Katzen, die Unkenrufe nennen? Als ich die folgenden Zeilen las "Ich werde kein Glück haben! Bin einem Popen begegnet! Du sollst den Popen bekommen", die verschlungenen Finger, damit kein Unglück passiere... ich ertrug es nicht mehr und begann vor Scham zu weinen. Im Nu tauchten Bilder aus meiner Kindheit auf, wenn wir bei der Begegnung mit einem Popen aus voller Kehle schrien. Später als Schülerin am Gymnasium verschlang ich meine Finger so fest, dass sie mich schmerzten, wenn ich einem Geistlichen begegnete. Zu solcher Unvernunft kann einer nur unter Teufels Einflüsterung gelangen! Ich schlug das Buch "Unsere Liebe" auf dieser Seite zu. Ich hatte alles gelesen, was sich auf das erste Gebot bezog und begriff, dass ich schwer gesündigt hatte. Was erwartet mich weiter? Es ist klar, dass ich gegen alle Gebote verstoßen habe! Wortlos habe ich angefangen, mich in meiner eigenen Wohnung umzusehen: damals war ich in der Schweiz. Die armen vierblättrigen Kleeblätter, sie hatten keine Schuld, jedoch ich warf sie weg, weil sie mich an meinen Aberglauben erinnerten. Das Traumbuch und ein kleines Büchlein mit 52 Bildern über die Handlesekunst band ich zusammen und versteckte sie vor meinem Blick. Ich habe sie nicht vernichtet, da ich dachte, dass die Zeit kommen wird, wenn ich beim wiederholten Lesen umdenken und noch deutlicher meinen Irrtum einsehen werde. Ebenfalls "Tschuljandra", deren Entdeckungen über die Zahl 13 ich einst bewunderte, "Berühmte spiritualistische Sitzungen", zwei Bücher von Liana Antonova, die mir geholfen hätten, den letzten Schritt in Richtung Abgrund zu tun. Ich sah mich geradezu begierig danach um, was ich noch vernichten oder verbergen konnte, um mich ein klein wenig vor dem Bloßstellen meiner Dummheit zu retten. Später, in Bulgarien unternahm ich dieselbe "Bereinigung", doch dann herrschte in meiner Seele eine ganz andere Stimmung. Hier ein mir von einer befreundeten italienischen Familie geschenktes Hufeisen. Graziella hat mir das Hufeisen übergeben mit der Versicherung, dass es Glück bringen würde - ich bewahre es als Andenken bis heute. Man schenkte mir in Brasilien ein Souvenir, eine Faust mit dem Daumen zwischen den zwei anderen Fingern. Um den Arm hingen einige Metallkugeln und man meinte in Brasilien, dass dies die bösen Geister vertreiben würde. Für mich ist das nur ein Geschenk von Freunden, doch was die bösen Geister anbetrifft, so habe ich begriffen, wodurch ich sie vertreiben kann! Die Heilige Schrift, das Kreuz, das Weihwasser, der Weihrauch sind starke Waffen gegen Satans Ränke. Noch stärker wirkt das Gebet bei der Vertreibung böser Geister: "Gott erhebt sich, Seine Feinde müssen zerstieben; es fliehen vor Seinem Angesicht, die Ihn hassen" (Ps. 67,2). Aber wie Archimandrit Seraphim schreibt: "Die Begriffe sind so durcheinander geraten, dass der wahre Aberglaube keinen stört und der Glaube für einen Aberglauben gehalten wird!..." Das Klopfen auf Holz, Tische, an den Kopf sehe ich fast überall - es ist zur Gewohnheit geworden. Was die Tierkreise anbetrifft, habe ich eine Ärztin sagen hören, Jesus Christus habe das gleiche Tierkreiszeichen wie sie...! Eine Verwandte von mir wollte ihre Tochter ein zweites Mal taufen lassen, weil sie mit der ersten Taufpatin zerstritten war. Traurig! Meine Schwester war davon überzeugt, sie könne erkennen wann die bulgarische Fußballmannschaft verlieren oder siegen würde, indem sie zum Himmel blicke: füllten sich ihre Augen mit Tränen, wäre das ein Zeichen des Sieges und umgekehrt. Bei dem Begräbnis meines Vaters habe ich gesehen, was Aberglaube, Irrglaube und Trotz bedeuten. Alle wissen, dass der Toten am dritten, neunten, vierzigsten Tag gedacht wird - warum hat die heilige Kirche ausgerechnet diese Tage bestimmt? Was passiert mit den Seelen der Verstorbenen: das war ein Tabuthema. Die Antwort war nur: "So pflegt man es zu tun", und nichts weiter. Gebildete Menschen meinten, dass die Seelen der Toten bis zum vierzigsten Tag unter uns auf der Erde weilen und daher das feierliche Begehen dieses Tages. Vorsichtig wies ich darauf hin, dass das nicht stimme, dass alles seine Erklärung habe und es besser sei den Pfarrer zu fragen, anstatt sich dieses Gerede anzuhören. Ein Jahr später, bei der Gedächtnisfeier meines Vaters habe ich mir viel dummes Zeug anhören müssen. Ich erzählte über die Bücher "Unterhaltungen über das Leben nach dem Leben", "Die Seele nach dem Tode", kaufte meiner Mutter ein Büchlein, in dem kurz erklärt wurde, was wir für unsere teuren Verstorbenen tun können, was ihre Seelen brauchen. Vielleicht nicht viele doch einige Körner waren auf guten Boden gefallen. Ich freute mich und hoffte, dass mit der Zeit deren Zahl zunehmen würde. Ich war ja selbst unwissend... dann hörte ich auf die Ratschläge dieser wunderbaren Autoren! Mit wie viel Demut berichten sie, dass sie von den heiligen Kirchenvätern gelernt haben und sich auf keinen Fall für Lehrer halten, sondern nur uns den Irrenden, Verwirrten helfen möchten! * * * Welches "Gefühl" müssen die Heiligen besessen haben, dass sie sich so viel Weisheit aneigneten! Sie waren ja Menschen wie wir, haben auf der Erde gelebt. Viele von ihnen waren ungebildet, haben den Boden gepflügt, ernährten sich von ihrer Hände Arbeit - Fischer, Fährleute, Hirten. Andere waren gebildete Männer, jedoch nicht im Wissen liegt die Weisheit. Worin dann? Was ist eigentlich Weisheit? Nun bin ich endlich darauf gekommen, mir die Schlüsselfrage zu stellen. Ich schlage im Stilwörterbuch nach und finde: Weisheit: 1. Eigenschaft eines Weisen; klarer Verstand und reiche Lebenserfahrung; Besonnenheit; 3. Weiser Gedanke, Sentenz. Ich suche unter dem Adjektiv "weise": 1. Verstand und große Erfahrung besitzend. Ein weiser Mensch. 2. Etwas, das sich auf große Erfahrung gründet: gut überlegt. Eine weise Politik. So... ich schließe das Stilwörterbuch und mein Blick fällt auf das mit großen grünen Buchstaben geschriebene Wort "MODERNES". Bis jetzt habe ich es überhaupt nicht beachtet. Dies erspart mir das unnötige Nachdenken über das Gelesene, da jede moderne Deutung mich zum Zerreißen des Fadens bringt. "Einen klaren und tiefen Verstand" haben viele Mathematiker, dies bedeutet jedoch nicht, dass sie weise sind. Nein, nein, das Moderne bringt mich durcheinander... die Weisheit ist so alt wie die Welt! Oh, ja! "Das alte Paterikon" - die heiligen Kirchenväter der Wüste, da ist meine geistige Weisheit! Ich habe etwa oben das Wort "Überlegen" erwähnt. Mein Gedächtnis ist hilfswillig: hier steht es: "Überlegen: Unterscheidung der guten von den bösen Absichten". Dahinter versteckt sich die Weisheit. Fähig sein zum Überlegen, d.h. genau zu verstehen, was von Gott und was vom Teufel kommt! Der heilige Iohannes von Sinai gibt eine eingehendere Erklärung in seiner "Klimax": "Ganz allgemein bedeutet das Überlegen genau und richtig Gottes Willen erfüllen zu jeder Zeit, überall, in jedem Tun. Es ist zugänglich nur jenen, die an Herz, Leib und Mund rein sind." Welche sind rein an Herz, Leib und Mund? Natürlich die Heiligen! Wie haben sie diese Reinheit erlangt? Sie empfanden Furcht vor Gott! Weißt du noch was der weise Ecclesiastes sagte? "Furcht Jahwes ist Zucht, die zu Weisheit führt, und Demut geht der Ehre voran. (Spr 15,33). Das ist "der sechste Sinn", denjenigen von Gott gegeben, die "Ihn fürchten": WEISHEIT! Wer von uns Sündern wagte zu behaupten, er sei weise?... wenn er nicht imstande ist zu überlegen... Es fehlt die Furcht Gottes!
© Tania Schellhorn Other publications: |